Der Wahl der richtigen Baumart steht in der forstlichen Planung ein komplexer Entscheidungsprozess voran. In einer Zeit, in der die Baumartenpallette zu erweitern, beziehungsweise sie an den Klimawandel anzupassen ist, fällt dieser Entscheidungsprozess zunehmend schwerer. Das vorliegende Projekt soll, durch die Modellierung von anbaurelevanten Informationen zu 30 Baumarten, eine datenbasierte Beratungsgrundlage für diesen Entscheidungsprozess liefern. Dabei sollen vier wesentliche Aspekte der Baumartenwahl, (1) das Anbaurisiko, (2) die Wuchsleistung, (3) die Herkunftswahl und (4) die Plastizität mit unterschiedlichen Methoden abgebildet und am Ende zu einem Anbauwürdigkeitsindex zusammengefasst werden.
Das vorliegende Forschungsprojekt liefert insofern einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit der Wäldern an den Klimawandel (Förderschwerpunkt 1) in dem der Förster und das Betriebliche Management in die Lage versetzt wird, flächenscharf das Risiko bestehender aber auch neuer Baumarten mit Hilfe des Beratungstools zu beurteilen. Der Blick auf die Plastizität von Baumarten schließt Forschungslücken bezüglich der tatsächlichen Anpassungsfähigkeit von Arten und Herkünften (Förderschwerpunkt 4 b).
Durch (1) die Implementierung der Ergebnisse in bestehende Beratungssysteme, (2) Erarbeitung von Schulungsunterlagen und die Bereitstellung von Karten für beispielhaft gewählte Waldbesitzer, die über kein eigenes Beratungswerkzeug verfügen und (3) die Veröffentlichung der Karten in einer frei zugänglichen Webumgebung. Informations- und Kommunikationsmaßnahmen dienen dem gezielten Wissens- und Methodentransfer.

Der Beitrag des Teilprojektes Plastitizät liegt in der erfassung und Bewertung der Plastizität verschiedener Waldbaumarten basierend auf bestehenden Herkunftsversuchen und Freilanderhebungen. Partner im Projekt sind die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (Koordination), die LandesforstMV, der Stadtwald Rostock & der Universitätswald Greifswald.